Review: Drift Ghost 4K – Modulare Action-Cam mit kompaktem Design
Der britische Action-Cam Hersteller Drift Innovation versucht mit seinem neuesten Modell der Ghost 4K den derzeitigen Top-Modellen von GoPro oder Sony Konkurrenz zu machen. Der Markt für Action-Cams ist in den letzten Jahren stark gewachsen, nicht zuletzt durch die immer populärer werdenden Drohnen, die Fotos und Videos aus ganz neuen Perspektiven ermöglichen. Wir hatten die Möglichkeit uns die neue Drift Ghost 4K Action-Cam in der Praxis einmal etwas näher anzuschauen und die Video- und Fotooptionen ausführlich zu testen.
Lieferumfang – Drift Ghost 4K
Die Drift Ghost 4K wird in einer schlichten, schwarzen Klappbox geliefert. Zum Standardlieferumfang gehören neben der Action-Kamera, einem USB-Ladekabel und 3,5 Zoll USB Klinkenadapter noch ein Halteclip mit zwei Klebeelementen. Weiter findet man noch ein zusätzliches Akkumodul mit 500 mAh in der Verpackung sowie eine Bluetooth-Fernbedienung mit Armband. Natürlich gibt es auch eine Kurzanleitung, ein ausführlicheres Handbuch findet man als Download-Link auf der Hersteller-Webseite. Wie der Titel bereits aussagt, handelt es sich bei der Ghost 4K um ein modulares System, es gibt demnach noch ein stärkeres Batteriemodul mit 1.500 mAh, ein LCD-Touchscreen-Modul und eine wasserdichte Hülle als separates Zubehör.
Design – Optik – Verarbeitung
Geht man nur nach den Produktfotos der Drift Ghost 4K, dann wir man sich wundern, wie klein diese tatsächlich ist. Wir kommen auf Maße von 43 x 82.2 x 31.4 mm, bei einem Gewicht von 120 Gramm. Die Kamera ist überzogen mit einer schwarzen, matten Gummibeschichtung, welche einen ordentlichen Eindruck auf uns macht und für einen guten Grip sorgt. Mit dieser erhält man zudem auch die Wetterbeständigkeit, die nach IPX4 zertifiziert ist und die Kamera vor Spritzwasser schützt. Für den Einsatz im Dauerregen ist es aber sicher empfehlenswert auf die als Zubehör angebotene Schutzhülle zu setzen. Auf der Oberseite des Gehäuses finden sich dann drei große, gummierte Tasten zu Bedienung der Kamera. Davor ist noch eine kleine Kontrollleuchte angeordnet, die durch verschiedene Farben anzeigt, ob die Ghost 4K über Wlan oder Bluetooth gesteuert wird.
Eine Besonderheit der Drift Ghost 4K Action-Cam ist die Frontlinse, die sich um 330° Grad drehen lässt und so immer für gerade ausgerichtete Aufnahmen sorgt. An der einen Längsseite der Ghost 4K befindet sich der Steckplatz für die verschiedenen Zusatzmodule, bei unserem Testmodell war hier der Zusatzakku angebracht, der sich aber nur recht schwierig lösen ließ. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Gewindeanschluss untergebracht, der sowohl für den mitgelieferten Halteclip wie auch eine Standard-Stativplatte passend ist. Auf der Rückseite finden wir dann noch ein kleines Display, dass über verschiedene Hintergrundfarben und Symbole Auskunft über die aktuellen Einstellungen bzw. den gewählten Betriebsmodus informiert. Zum Anschluss per USB-Kabel und zur Aufnahme einer Micro SD-Karte sind zwei kleine Fächer auf der Unterseite der Kamera platziert. Passend zum Einsatzzweck ist die Ghost 4K klein und kompakt mit wenigen Bedienelementen und dabei sehr ordentlich verarbeitet.
Technische Details – Drift Ghost 4K
Entsprechend ihrer Typenbezeichnung lassen sich mit der Drift Ghost 4K Action-Cam Videos im 4K Modus mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Natürlich gibt es weitere Video-Modi in geringeren Auflösungen. Neben 1080p Full-HD mit 60 Bildern pro Sekunde sind bei einer Auflösung von 720p auch Slow-Motion-Aufnahmen mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde möglich. Fotos lassen sich mit der Ghost 4K als Einzel- oder Serienbilder mit einer Auflösung von 12 Megapixeln aufnehmen. Weiter gibt es auch noch einen Timelapse-Modus, mit dem zeitgesteuerte Serienaufnahmen möglich werden. In einigen dieser Modi sorgt ein elektronischer Bildstabilisator zusätzlich für verwacklungsfreie Aufnahmen. Ein wenig irritiert hat uns dabei allerdings, dass nur über das Handbuch herauszufinden war, in welchem Modus der Bildstabilisator funktioniert und welcher demnach nicht unterstützt wird.
Den Ton zeichnet die Drift Ghost 4K gleich über zwei Mikrofone auf, die vorne und hinten auf der Kamera platziert sind, alternativ kann über den mitgelieferten Adapterstecker ein externes Mikrofon angeschlossen werden. Die Kapazität des fest verbauten Akkus beträgt 1.500 mAh, dazu kam bei unserem Testmodell noch das im Lieferumfang enthaltene (extra) Batteriemodul mit zusätzlichen 500 mAh. Damit sollte die Ghost 4K nominell über einen 25% größeren Akku als entsprechende Konkurrenzmodelle verfügen. Laut Hersteller sollten so vier bis sechs Stunden Laufzeit bei der Aufzeichnung im Full-HD Modus möglich sein. Diesen Wert konnten wir mit unserem Testmodell allerdings nicht annähernd erreichen. Die Kamera wurde auch sehr schnell warm und nach knapp 60 Minuten waren die Akkus meist schon leer. Als Speichermedium kann eine Micro SD, Micro SDHC oder Mirco SDXC Karte mit einer Kapazität bis zu 128 GB verwendet werden.
Funktionen und Usability
Um die Drift Ghost 4K Action-Cam zum Leben zu erwecken, muss man die vordere der drei Tasten oben auf der Kamera gedrückt halten. Ist die Kamera gestartet, beginnt die Aufnahme durch ein erneutes Betätigen dieser Taste. Die anderen beiden Buttons dienen dazu, die verschiedenen Modi und Menüoptionen anzuwählen. Was man hier eingestellt hat, sieht man auf dem Display auf der Rückseite der Kamera. Zwar erkennt man an den verschiedenen Farben, ob man aktuell im Video, Kamera oder einem der anderen Modi ist, die Schrift und die Symbole auf dem doch recht winzigen Display sind aber nur recht schwer lesbar. Neben den Video-Funktionen und einem Einzelbildmodus verfügt die Ghost 4K auch noch über eine Serienbildoption und einen Timelapse-Modus, die in der Praxis aber einfach zu wenig Qualität im Vergleich zu einer aktuellen Handykamera bieten, trotz 12 Megapixel Auflösung. Ähnlich verhält es sich unserer Meinung nach auch mit den Möglichkeiten ISO und Blende per Menü einzustellen.
Die besten Ergebnisse haben wir hier eindeutig im Automatikmodus erzielt. Besser zu gebrauchen ist da schon die Funktion die Kamera an drei verschiedene Ausnahmesituationen per Filter anzupassen. Hier lassen sich sattere Farben vorwählen, es gibt einen Modus für Aufnahmen in schlechteren Lichtverhältnissen und eine Anpassung, wenn die Drift Ghost 4K Unterwasser benutzt wird. Für den Bildwinkel, den man aufzeichnen möchte, hat man drei Einstellungen zur Verfügung. Man kann hier zwischen 90°,115° oder 140° Grad wählen. Eine sehr gelungene Funktion in diesem Zusammenhang ist die Möglichkeit, die Ausrichtung des Bildes in einem Bereich bis zu 330° gerade einzustellen bzw. die Kamera so in verschiedenen Positionen irgendwo befestigen zu können wie z.B. an einem Helm öder Ähnlichem. Dieses Feature hat uns sehr gut gefallen, die Mechanik ist hier gut schwergängig, sodass sich die Kamera nicht von alleine verstellt, egal unter welchen Einsatzbedingungen.
Eine Action-Cam wie die Ghost 4K benutzt man ja nicht, indem man sie in der Hand hält. Hier kommen die verschiedenen Befestigungsoptionen, die Drift anbietet, zum Tragen. Im Lieferumfang enthalten sind ein Halterungsclip und zwei Klebehalterungen, die sich per Doppelklebeband befestigen lassen. Die Ausstattung ohne jegliche einstellbare wiederverwendbare Halterung fanden wir hier ein wenig dürftig. Eine einfache Klemmeinheit oder Ähnliches wäre hier sicherlich eine Option gewesen. Wir haben uns für unsere Tests hier ein kleines Tischstativ bzw. unser normales Stativ verwendet und waren somit um einiges flexibler, als mit den nur einmal zu befestigenden Klebehalterungen.
Zurück zum Bedienkonzept der Drift Ghost 4K, hier sind uns einige nicht ganz ausgereifte Dinge aufgefallen. So kann man den Video-Tagging-Modus, indem die Kamera durchgängig aufzeichnet und man durch erneutes Drücken der Aufnahmetaste ausgewählte Sequenzen abspeichern kann und, nur durch Navigation mit den Tasten auf der Oberseite aktiviert werden und nicht über die Smartphone App. Dies gilt auch für den Car-DVR Modus in dem die Ghost 4K, als eine Art Überwachungskamera eingesetzt werden kann. Wie schon erwähnt verfügt die Ghost 4K über einen elektronischen Bildstabilisator, in welchem Aufzeichnungsmodus dieser aktiv ist, lässt sich allerdings nur im Online-Handbuch in einer Tabelle ablesen. Bei unseren Praxistests konnten wir aber feststellen, dass unsere Aufnahmen mit oder auch ohne Stabilisator gute Ergebnisse geliefert haben.
Auch die Mitgelieferte Bluetooth Fernbedienung fanden wir nicht ganz optimal. Optisch gut gelungen kann man diese als eine Art Uhr am Handgelenk tragen. In der Praxis hatten wir allerdings einige Probleme die Kamera zu aktivieren, insbesondere, bei Testaufnahmen auf dem Stativ, wenn wir aus ein paar Meter Entfernung eine Aufnahme starten wollten. Will man ganz spontan ein Video oder Foto anfertigen, empfiehlt es sich, die Kamera so oft wie möglich über die Drift App per Smartphone zu steuern.
Bei den Drift Ghost 4K Optionen gibt es ebenfalls einige Dinge, die man beachten sollte. Zunächst einmal gibt es bei der Steuerung per App die Möglichkeiten einen elektronischen Zoom zu aktivieren, eine gute Funktion, die aber leider nirgendwo dokumentiert war und die sich nur per Gestensteuerung in der App aktivieren lässt. Um tatsächlich 4K Videos zur Weiterverarbeitung auf den Computer zu übertragen, muss die Kamera per USB-Kabel angeschlossen sein oder die SD-Karte am Rechner ausgelesen werden. Die Übertragung per Wlan durch die App transferiert hier nur Full-HD-Daten. Insgesamt aber positiv zu erwähnen ist die rege Aktivität des Herstellers in Bezug auf regelmäßige Updates sowohl der Kamera-Firmware wie auch der von uns getesteten iOS App, sodass hier sicherlich noch mit einigen Verbesserungen zu rechnen ist.
Drift Ghost 4K App
Wie schon erwähnt, sollte man bei der Ghost 4K für alle Einstellung neben der reinen Start/Stopp-Funktion am besten sein Smartphone oder Tablet verwenden. Die Drift Life App unterstützt dabei nicht nur die Ghost 4K, sondern auch alle weiteren aktuellen Modelle von Drift. Die Verbindung zwischen Smartphone und Kamera funktioniert wie bei allen aktuellen Geräten über Wifi. Nachdem man die Verbindung mit einem neuen Gerät in der Systemsteuerung eingerichtet hat, erkennt die App die Kamera und zeigt per Live View das aktuell angepeilte Motiv an. Der Einstellvorgang ist dabei mit gut gemachten Erklärungen unterlegt. Allerdings sollte man schon einigermaßen gut englisch können, eine deutsche Sprachlokalisation gibt es weder für die App noch für die Kamera oder das Handbuch. Einzig chinesisch wird als zweite Sprache noch unterstützt. Nach Herstellung der Verbindung lässt sich die Ghost 4K in fast allen Funktionen und Einstellungen über die App steuern.
Neben der reinen Fernsteuerung hat die App aber noch einige Features mehr mit dabei. So lässt sich ein kostenloser Online-Account mit 10 GB Cloudspeicher einrichten, in dem man nicht nur seine Bilder und Videos hochladen, sondern auch Videos direkt per Live Stream teilen kann. Weiter findet man noch einen Versuch ein Onlineportal aufzubauen, auf dem Nutzer ihre Videos teilen können. Hier finden sich aktuell aber noch sehr wenige aktuelle Einträge von Usern. Weiter gibt es in der App noch einen kleinen Editor. Damit lassen sich Videos schneiden, aneinanderfügen und mit Musik sowie einigen Effekten versehen. Alle so bearbeiteten Videos kann man dann im Anschluss auf das Smartphone herunterladen oder im Netz oder auf dem Drift-Cloud-Service teilen. Wie schon oben erwähnt, sollte man dabei aber beachten, dass auch in 4K gefilmte Videos in der Auflösung herunterskaliert werden. Nur im direkten Download kommt man an die Files im Originalformat.
Bildqualität & Sound
Die Qualität der von uns erstellten Videos hat uns gut gefallen. Fotos mit einer Action-Cam machen im Zeitalter von Smartphones und Systemkameras aber sicher nur bedingt Sinn z. B. als Titelbilder oder Ähnliches. Rein technisch gibt es aber auch an der Qualität der nicht bewegten Bilder mit der Drift Ghost 4K nichts zu bemängeln. Bei den Videos haben uns die natürlichen Farben und die gute Auflösung sehr gut gefallen. Ein wenig ärgerlich war die umständliche Handhabung an die echten 4K Files zu gelangen. Allerdings reicht für eine Fahrt auf dem Fahrrad oder für gute Zeitlupenaufnahmen die angebotene Full-HD Auflösung vollkommen aus. Auch bei schlechteren Lichtverhältnissen waren die Ergebnisse ordentlich im Zusammenspiel mit dem passenden Farbprofil. Wie oben beschrieben scheint der elektronische Bildstabilisator ja gemäß Handbuch nicht in allen Auflösungen und Modi zu funktionieren. Uns sind aber mit allen gewählten Einstellungen verwacklungsfreie Videos gelungen, sodass es schwer ist, Videos mit und ohne Stabilisator zu identifizieren. Auch an der Tonqualität der Ghost 4K gibt es nichts zu kritisieren, die beiden Mikrofone an der Kamera liefern gute Ergebnisse und der Ton wird klar und detailreich aufgezeichnet.
Fazit
An der Verarbeitung und der Qualität der Ergebnisse gibt es bei der Drift Ghost 4K Action-Cam definitiv nichts zu bemängeln. Das Konzept mit den seitlichen Zusatzmodulen bietet interessante Erweiterungsmöglichkeiten. Verbesserungspotenzial gibt es aber definitiv noch bei der Bedienung und in der Dokumentation zur Kamera. Dass einige Modi nur an der Kamera und nicht per App gestartet werden können oder die gute undokumentierte Zoom-Funktion im 4K-Modus sind Punkte, wo Drift bei der Ghost 4K noch einmal Hand anlegen sollte. Auch die Bluetooth-Fernbedienung ist eine nette Zugabe, uns haben die Verbindungsabbrüche und träge Reaktionszeit aber nicht besonders überzeugt. Wer sich mit den rein englischen Menüs und App Einstellungen anfreunden kann, der findet in der Ghost 4K für Actionvideos im 4K-Format eine gute Kamera, die über viele Einstellmöglichkeiten verfügt und mit der sich qualitativ gute Videos in Bild und Ton erstellen lassen.
Die Drift Ghost 4K Action Cam kann für einen Preis von 339,99 Euro über Amazon erworben werden. Hier findet Ihr dann auch die zusätzlichen Module, welche ab 60 Euro anfangen.
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Rezension
76 %
Info Wir teilen unsere Erfahrungsberichte zu Gadgets, nachdem wir diese mindestens 2 Wochen getestet haben. Die Bewertung ist stets eine persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. (Weitere Informationen)
Design
Verarbeitung
Material
Usability
Applikation
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