SONOS? – oder gibt es gute Alternativen? – Teil 3
In unserer dritten Folge der Reihe über Multiroom-Systeme (Teil1 & Teil 2) auf dem deutschen Markt widmen wir uns heute dem traditionsbehafteten Unternehmen Yamaha. Der Multikonzern, welcher beispielsweise durch seine große Auswahl an Musikinstrumenten bekannt wurde, mischt auch seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit etlichen HiFi-Komponenten der Mittel-, und Oberklasse ordentlich mit. Seit dem Anbeginn des letzten Jahrzehnts stellt das Unternehmen Yamaha außerdem auch sehr gute AV-Receiver her und verbaut dort die jeweils neuesten Errungenschaften der Technik. Sehr früh auf die Digitaltechnik aufgesprungen, erlauben die Module des Unternehmens nicht nur die Musikzufuhr per USB-Stick, sondern auch per WLAN, auch eine Bedienung mit einer App ist durchaus schon seit geraumer Zeit möglich.
Seit einiger Zeit konzentriert sich Yamaha auch auf Lautsprecher, die direkt von einem drahtlosen Zuspieler, wie beispielsweise einem Smartphone, angesprochen werden können und auch im Verbund miteinander und nebeneinander funktionieren. Also genau so, wie im klassischen Multiroom, wie man es vom bekannten Hersteller SONOS gewohnt ist, einen Überblick erhaltet Ihr hier, auch den PLAY:1 und PLAY:3 haben wir bereits für Euch genauestens unter die Lupe genommen. Jedoch hat Yamaha das Prinzip von Multiroom auf der Eingangsseite erweitert und nennt das Zusammenspiel aller Komponenten MusicCast. Das Besondere dabei ist nicht nur, dass Airplay direkt unterstützt wird, sondern vor allem, dass bestehende Komponenten als Zuspielgeräte genutzt werden können, auch solche, die nicht für die Koexistenz im Netzwerk gedacht sind – und schon gar nicht in einem MultiCast-Verbund. Als solche könnte man zum Beispiel einen CD-Player oder auch einen Fernseher nennen. Darüber hinaus bieten alle Komponenten der Serie eine umfassende Konnektivität über Standard-Protokolle. Dazu gehören nicht nur Bluetooth, DLNA und AirPlay, sondern auch die führenden Musikdienste, wie Spotify inklusive Spotify Connect, Napster, Jake und Quoboz. Darüber hinaus unterstützen die meisten Geräte auch den Internet-Radiodienst vTuner.
Sehen wir uns jetzt also die einzelnen Komponenten des Yamaha MusicCast Systems an und versuchen dabei die Ähnlichkeiten und Unterschiede zum SONOS-System herauszuarbeiten. Dies wird allerdings schwieriger als bei den beiden Vorgängern unserer SONOS? – oder gibt es gute Alternativen?-Reihe , da Yamaha MusicCast zum großen Teil über Receiver und Komponenten, an die herkömmlichen Geräte angeschlossen, realisiert wird. Dennoch bietet das System einiges an alleinstehend lauffähigen Lautsprechern, die den Pendants von SONOS ähneln.
Den kleinsten Lautsprecher im MusicCast-Programm, zu vergleichen mit dem PLAY:1 , bietet Yamaha mit dem WX-010 mit Touch-Controls an. Trotz kleiner Maße bietet er neben einem guten Klang alle oben aufgeführte Eigenschaften des MusicCast-Reihe, zum Einsatz kommen dabei ein 2,5 cm Hochtöner und ein 9 cm Tieftöner. Er wird von Yamaha sowohl einzeln als auch bereits im Zweierverbund als Twin 010 angeboten. Man kann diesen zudem wie bei SONOS einzeln in den jeweiligen Räumen platzieren, aber auch eine Koppelung als Stereo-Paar ist möglich – dies betrifft übrigens auch weitere MusicCast-Lautsprecher.
Der nächstgrößere Lautsprecher WX-030, welcher ebenfalls aus Kunststoff gefertigt und in Grau und Schwarz erhältlich ist und über einen Netzwerkanschluss verfügt, kann man gut mit dem PLAY:3 vergleichen, der ansonsten auch über die gleichen Features vom kleinerem Modell WX-010 verfügt. Hierbei handelt es sich dann ebenfalls um ein 2-Wege-System mit einer zusätzlichen Passivmembran, welche den Klang nochmals optimiert.
Eine weitere Einheit präsentiert das Unternehmen mit dem Modell NX-N500, welches pro Box nur ein Mono-Erlebnis bietet, somit sollte dieser grundsätzlich im Verbund mit mindestens einem weiteren Lautsprecher betrieben werden. Dadurch gewinnt man an Klangqualität, da die Treiber durch den Verzicht auf die Stereo-Wiedergabe größer dimensioniert werden können.
Im Bereich der Soundbars bietet Yamaha mehrere Modelle mit unterschiedlichem Fokus an. Es fängt mit zwei reinen Soundbars unter der Bezeichnung YSP-1600 und YSP-2700 an, die sich in der Größe und somit auch geringfügig im Klang unterscheiden. Die YAS-306 bietet zusätzlich zu der reinen Soundbar-Funktionalität noch einen Subwoofer über zwei integrierte Bass-Treiber, welche in Bassreflex-Bauweise jeweils getrennt arbeiten. Damit bietet diese Soundbar ohne Zuhilfenahme weiterer Subwoofer einen sehr tiefen Bass, bei kaum größeren Außenmaßen eines herkömmlichen Modells.
Die Krönung der Soundbar-Reihe bietet aber sicherlich das Modell YSP-5600, welches von Yamaha als Sound-Projektor bezeichnet wird. In dieser Soundbar hat Yamaha 46 einzelne Lautsprecher eingebaut, die speziell angeordnet für ein 7.1.2-Sounderlebnis sorgen. Es werden sogar die aktuellsten Surround-Formate Dolby Atmos und DTS:X unterstützt. Die Soundbar fungiert gleichzeitig auch als Schaltzentrale für den Anschluss von bis zu 4 Bildquellen an einem Fernseher, wobei das Bild auch in 4k60 p weitergereicht wird. Kabelloser Anschluss an einem optionalen Subwoofer und auch Beamer sind bereits in der Soundbar integriert. Eine kleinere Soundbar-Version, die aber auch fast den gleichen Bereich wie die YSP-5600 abdeckt, ist die SRT-1500, die ebenfalls als Sound-Projektor bezeichnet wird. Der Unterschied liegt in “nur” 10 verbauten Lautsprechern, welche dann nur einen 5.1 Surround-Sound abdecken.
Eine weitere Kategorie sind die Kompaktanlagen von Yamaha, für die SONOS keine vollwertige Alternative gegenüberstellen kann. Diese ziehen sich von der sehr stylischen ISX-18D, die bereits über eingebaute Lautsprecher verfügt über die eher konventionellen MCR-470D und MCR-570D, welche jeweils zwei externe Boxen beinhalten. Die Anlagen sind sowohl über die Bedienelemente an dem Gerät selbst, über eine Fernbedienung wie auch über eine App bedienbar. Dennoch können sie problemlos weitere Multicast-fähige Komponenten ansteuern. Bei allen Modellen können zusätzlich zu den bei der Beschreibung des Multicast-Systemes erwähnten Sound-Quellen Radio in analoger und digitaler (DAB) Qualität verwendet und auch an weitere Lautsprecher gestreamt werden. Den Abschluss bildet die MCR-N870D, die aus zwei Komponenten und zwei hochwertigen Lautsprechern besteht und einen integrierten CD-Player bietet. All diese Systeme können externe Lautsprecher (und ggf. Kopfhörer) nicht nur über MultiCast sondern auch über Bluetooth ansprechen und somit auch auf eine einfache Art und Weise den Sound anderweitig verfügbar machen.
Zwei weitere kleine Komponenten, WXA-50 und WXC-50 dienen dem Anschluss an herkömmliche Systeme – wahlweise als reiner Vorverstärker (WXC-50) oder als Receiver, bei dem man zwei vorhandene Lautsprecher anschließen kann (WXA-50). Darüber hinaus gibt es eine breite Auswahl an Receivern, die alle die MusicCast-Technik unterstützen. Diese können nicht nur sämtliche Quellen, die auch die sonstigen MusicCast-Geräte bedienen, nutzen, sondern meist auch weitere MusicCast-fähige Geräte als Multiroom-Ausgabe verwenden – sei es, nur um sich damit das Kabel für den Anschluss weiterer Lautsprecher im 5.1 oder 7.2-Verbund zu ersparen oder aber auch um die Musik in weitere Räumlichkeiten zu streamen.
Wir Ihr sicherlich bemerkt habt, ist das Yamaha MusicCast-System deutlich umfangreicher, dennoch gibt es keinen direkten Pedanten für das PLAY:5-Modell und den Subwoofer von SONOS, jedoch stehen einem dennoch durch die Einbindung anderer Yamaha-Modelle viele Möglichkeiten offen. Zumal auch einige Receiver aber auch Soundbars die Möglichkeit besitzen, weitere Lautsprecher und den Subwoofer über andere Techniken bzw. Konnektivitäten kabellos anzuschließen. Es ist auf jeden Fall lohnenswert sich in der MultiCast-Welt von Yamaha umzuschauen – man findet hier eine große Produktpalette, die bislang kein anderer Hersteller im Multiroom-Bereich in der Form anbietet.
Die einzelnen Lautsprecher des Yamaha MusicCast Systems findet man übrigens in den bekannten Online-Shops sowie auch bei Amazon. Eine Auflistung aller zum MusicCast-System kompatiblen Yamaha Geräte kann zudem hier angeschaut werden. Wir haben Euch wie immer unsere Preisvergleiche eingebunden, um den bestmöglichen Preis wählen zu können, wobei wir die Boxen auf die direkten MusicCast-Lautsprecher limitiert haben.
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