Kamera-FAQ – Das sollte man beim Kamera-Kauf wissen
Neue Kameras und Objektive werden in sehr regelmäßigen Abständen vorgestellt. Um hier die Auswahl ein wenig zu erleichtern möchten wir ein paar Tipps und Empfehlungen nennen, zu welchem aktuellen Modell wir greifen würden.
Am schwierigsten ist sicherlich der Kompaktkamera-Bereich, hier werden die Einsteigermodelle mehr und mehr durch die immer besser werdenden Smartphone-Kameras ersetzt. Wer eine kleine, kompakte Kamera mit hervorragender Bildqualität sucht, sollte sich einmal bei Sony umschauen. Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV steht hier zurecht in vielen Bestenlisten, wer hier ein wenig Geld sparen möchte kann sich einmal das Vorgängermodell, die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III oder die Panasonic Lumix DMC-TZ101 anschauen.
Neben den klassischen DSLR’s mit Wechselobjektiven, sind spiegellose Systemkameras aktuell voll im Trend. Für wen ein schneller Autofokus für Sport- oder Actionfotos wichtig ist, der sollte sich einmal die Sony Alpha 6300 anschauen, auch das immer noch erhältliche Vorgängermodell Sony Alpha 6000 ist eine interessante Alternative.
Im Bereich der Mikro Four Third Systeme bietet Panasonic mit der Lumix DMC-GX80 und der Lumix DMC-G70 zwei umfangreich ausgestattete Einstiegsmodelle, die zusätzlich noch mit über die besten 4-K Videofunktionen auf dem Markt verfügen.
Im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras finden sich durch die Konkurrenz der spiegellosen Systeme interessante Einsteigermodelle zu günstigen Preisen. Mit einer Canon EOS 760D oder einer vergleichbaren Nikon D5500 erhält man Zugang zu einem riesigen Sortiment an Zubehör und Objektiven und macht garantiert nichts falsch.
Königsklasse in Bezug auf die Bildqualität sind immer noch Kameras mit einem Vollformat-Sensor. Auch hier hat sich mittlerweile ein Wettbewerb zwischen klassischen DSLR’s und spiegellosen Systemen entwickelt. Hier beherrscht Sony mit seinen Alpha 7 Modellen zurzeit noch den Markt ziemlich für sich allein. Die Sony Alpha 7s II wäre z. B. ein empfehlenswertes Einstiegsmodell in das System. Wer bei den klassischen DSLR Modellen bleiben möchte, der sollte sich einmal die Nikon D750 etwas näher anschauen oder eine Blick auf die neue Pentax K-1 werfen.
Spiegellose Systemkamera oder Spiegelreflex Kamera?
Diese Frage stellt sich aktuell wohl fast jeder, der über den Kauf einer neuen Kamera nachdenkt. Lange Zeit hatten auch die digitalen Modelle der Spiegelreflexkameras mit ihren Wechselobjektiven einen klaren Vorteil gegenüber den spiegellosen Systemen. Dieses gilt seit einiger Zeit definitiv nicht mehr.
Digitale Spiegelreflex-Systeme unterscheiden durch den optischen Sucher (OVF), in dem umgelenkt durch einen Spiegel das Motiv quasi durch das jeweils verwendete Objektiv, in der entsprechenden Brennweite zu sehen ist. Die Helligkeit, etc. entspricht dabei den tatsächlichen Verhältnissen und nicht unbedingt dem, was später auf dem Motiv zu sehen ist.
In den spiegellosen Kamera-Systemen findet sich heute oft ein elektronischer Sucher (EVF), lange Jahre war hier die Displaytechnik aber nicht konkurrenzfähig in Bezug auf die Farbwiedergabe, Helligkeit und das Erfassen von schnellen Bewegungen. Das hat sich erst mit der aktuellen Generation der elektronischen Sucher geändert, die über Auflösungen von mehr als 2,35 Mio. Pixeln verfügen und auch schnellste Bewegungen ohne Verzögerung darstellen können. Der Vorteil eines EVF ist, das hier das tatsächliche Bild dargestellt wird, wie es die Kamera aufzeichnet. Auch diverse Zusatzinformationen wie ein Histogramm oder eine Wasserwaage lassen sich einblenden. Ebenfalls das manuelle Scharfstellen mit Unterstützung durch eine Lupenfunktion oder Fokus Peaking sind nur auf einem elektronischen Display möglich.
Für welches System man sich aktuell entscheidet, ist am Ende aber einfach Geschmacksache. Moderne DSLR System-Kameras stammen in der Regel von Herstellern, die bereits lange am Markt sind. Sie verfügen oft im Bereich der Action-Fotografie noch über den besseren Autofokus durch die große Erfahrung der Hersteller. Aktuelle Vollformat-Kameras wie die Nikon D810 oder die Canon EOS 5D Mark III sind immer noch Referenzmodelle in Bezug auf maximale Auflösung und Bildqualität. Hier findet sich auch immer noch ein größeres Sortiment an Zubehör und Objektiven. Besonderer Vorteil ist hier sicher auch der große Markt an gebrauchten Objektiven, die an den aktuellen Kameras verwendet werden können, da die Anschlüsse hier seit vielen Jahren gleich geblieben sind.
All die obigen Argumente lösen sich aber gerade in den letzten 2-3 Jahren mit großer Geschwindigkeit in Luft auf. Die Objektivsortimente im Bereich der spiegellosen Systemkameras wachsen stetig. Auch beim Autofokus bringen Kameras wie die aktuelle Sony A6300 immer bessere Leistungen. Die verbauten Sensoren und damit verbundene Bildqualität ist mindestens gleichwertig wenn nicht besser. Selbst im Bereich der Vollformat-Kameras haben spiegellose Kameras wie die Sony Alpha 7R II den Markt gehörig durcheinandergebracht. Ein großer Vorteil von DLSM-Systemen ist eindeutig die kompakte Bauform und das geringere Gewicht. Selbst im Bereich der langen Telebrennweiten weisen Objektive wie das Fujifilm XF 100-400 mm oder das neue Olympus 300 mm 4 ED IS Pro hervorragende Abbildungsleistung auf zu Preisen, die im Vergleich zur DSLR-Konkurrenz einen Bruchteil ausmachen. Nachteil der Systeme ist allerdings immer noch die geringe Akkulaufzeit. Hier haben alle Hersteller noch einen großen Nachholbedarf modernere und damit länger haltende Akkus zu entwickeln.
Alle aktuell verfügbaren Systemkameras verfügen über eine hervorragende Bildqualität für die private und semi-professionelle Nutzung. Somit macht man eigentlich nichts falsch, wenn man sich beim Kamerakauf auf sein eigenes Gefühl oder ein gutes Angebot verlässt.
System- oder Kompaktkamera?
Der Marktanteil der reinen Kompaktkameras mit kleinen 1“ oder 1/2,3“ Sensoren und nicht wechselbaren Objektiven ist in den letzen Jahren nahezu zusammengebrochen. Grund dafür sind die immer besser werdende Kameras aktueller Smartphones.
Ausnahme bilden Bridgekameras, hier finden sich aktuelle Modelle mit hochwertigen, lichtstarken Zoomobjektiven, die große Brennweitenbereiche abdecken. Als Sensoren kommen in der Regel aktuelle 1“ Zoll Modelle mit bis zu 20 Megapixeln zum Einsatz. Diese Kameras sind oftmals aber fast genau so groß und schwer wie eine Einsteiger-DSLR.
Den größten Marktanteil machen aktuell die Systemkameras aus. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass es neben den eigentlichen Kameras noch diverse Systemkomponenten wie Objektive, Blitze, Handgriffe, etc. gibt. Systemkameras teilen sich in drei verschiedene Typen auf:
- Traditionelle digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) mit einem Klappspiegel im Gehäuse und einem optischen Prismensucher.
- Spiegellose Systemkameras mit elektronischem Sucher (DSLM), wo man durch ein Okular auf einen zusätzlichen kleinen Bildschirm schauen kann.
- Spiegellose Systemkameras ohne Sucher
Megapixel und Sensorgröße
Nach dem Durchbruch der Digitalkameras galt lange das Prinzip je mehr Megapixel desto besser. Aktuell ist dies immer noch ein Top-Argument in der Werbung der Hersteller. Tatsächlich sind hier längst die Werte überschritten, die für den normalen User noch sinnvoll sind.
Die absolute Auflösung einer Kamera muss immer im Zusammenhang mit dem verbauten Sensor betrachtet werden. Als Basis wird hier der Vollformat Sensor als 1:1 Abbild des klassischen, analogen Kleinbildformates mit 36 x 24 mm genommen. Größere Sensoren als Equivalent zum klassischen Mittelformat von 48 x 36 mm existieren aktuell im Serienbereich noch nicht. In aktuellen Kamerasystemen werden neben den Vollformat-Sensoren diverse kleinere Typen eingesetzt. In DSLR-Kameras wird das APS-C Format mit 22,2 x 14,8 mm eingesetzt, Mirror Four-Thirds Sensoren habe ein Größe von 17,3 x 13 mm. Die 1“ bzw. 1/2,3“ Zoll Sensoren sind mit 13,2 x 8,8 mm bzw. 6,2 x 4,6 mm noch kleiner. Je höher die Megapixel eines Kamerasensors ist, je mehr Pixel müssen auf der Fläche des Sensors untergebracht werden. Im Gegenzug bedeutet dies, dass die tatsächliche Größe der Pixel immer kleiner werden muss, je höher die Auflösung sein soll. Dies ist oftmals mit höherem Bildrauschen und nicht immer zwingend mit einer besseren Bildqualität verbunden.
Entscheidendes Kriterium sollte immer sein, was man mit seinen Bildern machen möchte. Ein aktueller UHD 4-K Fernseher kann 3840 × 2160 Pixel darstellen, dies entspricht gerade einmal 8,3 Megapixeln. Der aktuelle 5-K 27“ iMac bringt es immerhin auf 14, 8 Megapixel. Wer seine Bilder in guter Qualität drucken möchte benötigt für einen A4 Ausdruck eigentlich gerade einmal 6 Megapixel. Systemkameras mit Sensorgrößen um die 16 Megapixeln sollten also allen Hobbyfotografen mehr als genug Spielraum bieten.
Objektive: Brennweite und Crop-Faktor
Ein Kriterium für die Auswahl eines Wechselobjektives an einer Systemkamera ist die Brennweite. Diese beschreibt den Bildwinkel der mit dem jeweiligen Objektivtyp abgebildet werden kann. Ein sogenanntes Normalobjektiv entspricht dem der natürlichen perspektivischen Wahrnehmung eines Menschen mit einem Bildwinkel von ca. 40° bis 50°. Die Brennweite eines Normalobjektives in Bezug auf das Kleinbildformat entspricht somit ca. 50 mm.
Zu beachten ist dabei, dass die Brennweitenangaben auf einem Objektiv immer in Relation zum Crop-Faktor des verwendeten Bildsensors gesetzt werden müssen. Dieser Crop-Faktor gibt das Umrechnungsverhältnis in Bezug auf das Kleinbild-/Vollformat an. Eine DSLR mit APS-C Sensor hat z. B. einen um den Faktor 1,5 kleineren Sensor. Entsprechend müssen die Brennweitenangaben auf einem Objektiv mit diesem Faktor multipliziert werden, um den vergleichbaren Brennweitenbereich zum Kleinbildformat zu erhalten. Ein Normalobjektiv an einer Kamera mit APS-C Sensor darf also nur einen Brennweite von ca. 35 mm haben.
Ausgehend von der Normalbrennweite gibt es Objektive die einen größeren Bildwinkel abbilden. Diese Weitwinkelobjektive finden sich bis zu einer Kleinbildbrennweite von 14 mm (114° Bildwinkel). Objektive die einen engeren Bildwinkel abbilden und damit ein Motiv näher heranholen sind Teleobjektive bis zu einer Brennweite von 800 mm (3,1° Bildwinkel).
Welche Kamera-Hersteller?
Welchem Herstellern man bei der Wahl seiner neuen Kamera vertraut, ist am Ende abhängig vom eigenen Bauchgefühl und Geschmack. Wirklich schlechte Produkte finden sich auf dem Markt so gut wie gar nicht mehr – durch die rasante Entwicklung der digitalen Kameratechnik in den letzten Jahren.
Im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras gibt es aktuell drei Hauptakteure mit Canon, Nikon und dem Aufsteiger Sony. Alle drei Firmen sind lange am Markt und bieten verschiedenste Modelle, Objektive und Zubehör an. Im DSLR-Bereich ebenfalls schon lange vertreten ist das Unternehmen Pentax, welches vor einigen Jahren von RICOH übernommen worden ist, auch hier macht man in Bezug auf Qualität, Sortiment und Beständigkeit nichts falsch.
Bei den spiegellosen Systemkameras sind Sony, Olympus, Panasonic und Fujifilm führend. Alle System dieser Hersteller wachsen aktuell sehr schnell und es gibt fortlaufenden neue Kameramodelle und die Objektiv- und Zubehörsortimente werden ebenfalls regelmäßig erweitert.
Es gibt im aktuellen Kameramarkt durch den Einzug der Smartphones und Tabletts kaum noch kleine Hersteller außerhalb der oben aufgezählten. Einzig die Aktionkameras von GoPro oder Rollei bilden hier noch einen boomenden Nischenmarkt.
Kamera oder Camcorder für Videos?
Seit der Einführung der Videofunktionen an Fotokameras vor einigen Jahren hat sich hier eine rasante Entwicklung vollzogen. Die verschiedenen Systeme der Kamerahersteller lösen hier mehr und mehr die klassischen Camcorder ab.
Viele Kameramodelle, auch schon in der Einsteigerklasse, verfügen über eine 4K-Videofunktion. Spezialist auf diesem Gebiet sind hier die Modelle von Panasonic wie z. B. die DMC-G70 im Einsteigersegment oder die Top-Modell die DMC-GH4. Auch die aktuellen Vollformat-Modelle von Canon, Sony und Nikon werden in diesem Bereich immer weiter aufgerüstet und werden heute immer mehr in der kommerziellen Videoproduktion genutzt.
Ein großer Vorteil gegenüber den Camcordern ist die Möglichkeit auf die umfangreichen Objektivsortimente der Hersteller für diverse Anwendungsbereiche zurückzugreifen. Weiter kombinieren die Hersteller ihre immer besser werdenden Bildstabilisatoren, auch mit den Videofunktionen der Kameras. So lassen sich heute Aufnahmen aus der Hand ohne Stativ machen, die vor wenigen Jahren noch vollkommen unmöglich waren.
Für wen das Thema Video wichtig ist, der findet heute Top-Kameramodelle mit denen sich sowohl Fotos wie auch Filme in sehr guter Qualität erzeugen lassen. Die Anschaffung einer zusätzlichen reinen Videokamera wird damit immer uninteressanter. Allerdings gibt es einen aktuellen Gegentrend bei diesem Thema. Die kleinen Actionkameras von GoPro, Rollei und Co. werden immer beliebter.
Objektive: Zoom oder Festbrennweite?
Seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert ist die Frage ob man für seine Fotografie auf Zoomobjektive oder Objektive mit einer festen Brennweite setzt. Am wichtigsten hierbei ist es zunächst einmal für sich selber festzulegen, für welche Motive man seine Kamera nutzen will.
Für die privaten Fotos und Schnappschüsse kann man heute ohne Bedenken ein Standard Zoom-Objektiv einsetzen, auch viele sogenannten Kit-Objektive, die von den Herstellern zusammen mit ihren Kameras angeboten werden liefern hier schon sehr gute Ergebnisse.
Je intensiver man sich mit der Fotografie beschäftigt, je mehr steigen hier auch die eigenen Ansprüche. Bessere Abbildungsleistung und höhere Lichtstärken, um auch in schwierigsten Lichtverhältnissen noch Bilder machen zu können sind dann oftmals ein Grund, um lichtstarke Festbrennweiten als Kameraobjektiv zu verwenden. Bei vielen Kameratypen und Herstellern sind diese Objektive oftmals noch zu akzeptablen Preisen zu erhalten. Natürlich stellen Objektive mit einer festen Brennweite auch ganz andere Anforderungen an den Fotografen (man muss sich schlicht mehr bewegen) und sind deshalb aktuell besonders in der Street-Fotografie sehr beliebt.
Gleichwertige Zoom-Objektive besonders im Tele-Bereich sind für den nicht professionelle User oft jenseits jeglichen Budgets und erreichen schnell mal den Preis eines Kleinwagens.
Welchen Bildstabilisator?
Kaum noch ein Kamerahersteller, der heute nicht auf zusätzliche Bildstabilisatoren für verwacklungsfreiere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen setzt. Grundsätzlich gibt es hier zwei Ansätze.
Einige Firmen wie Nikon oder Canon setzen bei diesem Thema auf einen Stabilisator in den Objektiven. Dabei schwingen die Linsen durch eine Elektronik in horizontaler und vertikaler Richtung mit und gleichen so die Bewegungen des Fotografen aus.
Diverse andere Hersteller setzen darauf den Sensor in der Kamera entsprechend zu lagern und mitschwingen zu lassen – auf bis zu 5-Achsen. Dieses Prinzip findet sich in den Kameras von Sony, Pentax, Panasonic und Olympus. Über die zurzeit wohl beste Technik verfügt Olympus und Panasonic. Der 5-Achsen Bildstabilisator der OM-D E-M5 Mark II stellt aktuell das non plus ultra in diesem Bereich da. Ein wirklicher besser oder schlechter gibt es zwischen der verschiedenen System nicht wirklich.
Mit fast allen Lösungen lassen sich bis zu vier Lichtwerte kompensieren. Das bedeutet in der Praxis, dass man bei einer Brennweite von 300 mm gem. der goldenen Fotoregel (1/ Brennweite in Sec.) keine Fotos ohne Stativ unter 1/300 (Kameras kennen hier nur 1/320) Sekunden machen sollte. Diesen Wert kann man beim Einsatz eines Bildstabilisators insgesamt vier mal durch zwei dividieren. Damit sollte man bei einer Verschlusszeit von 1/19 Sekunden mit einem Kamerasystem mit Bildstabilisator noch schärfere Fotos ohne Verwacklungen machen können.
Welches Zubehör?
Der Markt an Kamerazubehör ist mehr als groß. Ein paar Grundausrüstungen sollte aber jeder in Ergänzung zu seiner Kamera haben. Zunächst empfiehlt sich eine Tasche oder ein entsprechender Kamerarucksack, spätestens wenn der erste Regen einsetzt.
Aktuell sind in der Regel nur die Top-Modelle der einzelnen Hersteller gegen Wasser und Staub geschützt. Weiter sinnvoll ist ein Tragegurt, da die mitgelieferten Gurte kaum für einen längeren Ausflug taugen. Hier gibt es verschiedene Ausführungen über Nackengurte, verschiedene Systeme von Handschlaufen bis hin zu den sehr beliebten Slinggurten.
Für eine der modernen spiegellosen Systemkameras sollte man sich auf jeden einen oder mehrere Zusatzakkus anschaffen, da diese Kameratypen durch die rein elektronischen Sucher und Displays sehr viel mehr Strom verbrauchen, als eine klassische DSLR.
Wer viel in geschlossenen Räumen fotografiert für den kann es evtl. noch sinnvoll sein sich einen externen Blitz zu erwerben, da die eingebauten kleinen Systemblitze meist doch sehr wenig Reichweite haben.
Wenn man sich intensiv mit dem Thema Bildgestaltung un der der Fotografie auseinandersetzt gehört ein stabiles Stativ zur Kameraausrüstung dazu. Hier gibt es eine Vielzahl von Anbietern und Varianten. Anfänglich ist ein Metallstativ eine guter Startpunkt, wer sein Stativ allerdings immer dabei haben möchte, sollte sich entsprechend Modelle aus hochwertigen Kunstfasern wie Carbon einmal näher anschauen.
Welche Speicherkarte?
Ein typisches Produkt dessen Klassen und Bezeichnungen einen mehr als verwirren kann sind Speicherkarten. Die permanent wachsenden Anforderungen durch immer schnellere Kameras und immer größere Datenmengen führen zu einer rasanten Entwicklung immer neuer Standards und Bezeichnungen.
Zunächst einmal gilt es zwei Typen von Speicherkarten zu unterscheiden. In Standard-, und Mittelklasse-Kameras finden sich heute in der Regel nur noch SD-Karten. Wobei dieser Überbegriff für ein digitales Speichermedium mit Flash-Speicherung steht. Die ursprünglichen SD-Karten hatten gem. Spezifikation (SD 1.0) eine Kapazität von 8 MB bis 2 GB. Mit der Einführung der SDHC (SD High Capacity) Karten wurden Speicherkapazitäten von 4 GB bis 32 GB möglich. Auf der CES 2009 wurde erstmals das aktuelle SDXC Format vorgestellt. Damit sind SD-Karten mit einer Kapazität von 48 GB bis 2 TB spezifiziert. Aktuell maximal verfügbar sind aber SDXC Karten mit 512 GB.
Neben der Kapazität ist die Lese- und Schreibgeschwindigkeit das zweite wichtige Kriterium. Hier gibt es diverse Spezifikationen die bis 2009 einen Einteilung in Klassen vorgenommen hat. Die Bezeichnungen Class 2, Class 4, Class 6, Class 10 stehen dabei für die Mindestgeschwindigkeit beim Schreiben in MB/s. Seit 2010 gibt es neue UHS-Klassifizierungen (Ultra High Speed). UHS nutzt einen neuen schnellen Datenbus, den sowohl die Karte wie auch das Endgerät unterstützen muss. UHS-I Karten sollen dabei laut Spezifikation bis zu 104 MB/s übertragen, UHS-II Karten bis zu 312 MB/s. Aktuelle gibt es aber immer noch recht wenige Kameras, die diesen Standard unterstützen.
Seit Februar 2016 gibt es von der SD Association eine weitere Klassifizierung. Für die immer größeren Anforderungen von 4K und dem zukünftigen 8K-Video wurde eine „Video Spee Class“ eingeführt. Hier gibt es die Geschwindigkeitsstufen V6, V10, V30, V60 und V90. Die Zahlen beschreiben dabei jeweils die Mindestschreibrate in Megabyte pro Sekunde. Zukünftiges 8K-Video wird z. B. nur auf Karten der Klasse V60 oder V90 möglich sein.
Neben dem SD-Karten werden in den hochwertigen Profi-Kameras wie z. B. der neuen Nikon D5 oder der Canon EOS-1D X Mark II immer noch CompactFlash Speicherkarten eingesetzt. Auch hier gibt es eine rasante Entwicklung was Speicherkapazität und Übertragungsraten angeht. Die aktuellste Spezifikation ist hier der Fast 2.0 Standard von 2012. Dieser ermöglicht Übertragungsraten bis max. 600 MB/s. Anders als bei den SD-Karten sind die Bezeichnungen der Geschwindigkeiten auf den Karten geregelt. Die Angaben sind um ein Vielfaches der Lesegeschwindigkeit eines CD-ROM Laufwerkes (150 kB/s). Eine CFast-Karte mit 1000x erreicht also eine Lesegeschwindigkeit von 1000 150kB/s = 150 MB/s. Neben dem aktuellen CFast Standard gibt es unter dem Dach der CompactFlash Association aber noch Konkurrenz im eigenen Hause, den XQD Standard, mit dem sich ebenfalls Schreibgeschwindigkeiten bis 350 MB/s realisieren lassen. Setzt man bei Canon aktuell auf CFast 2.0, so finden sich in den Top-Modellen von Nikon und Sony Kartenslots für XQD-Karten.