Router-FAQ – Das sollte man beim Router-Kauf wissen
Welche Router gibt es?
In erster Linie unterscheiden sich die Router durch die unterstützte Verbindung ins Internet. Die früheren Möglichkeiten von Analog- und ISDN-Modems lassen wir außen vor, so bleibt dann:
- DSL (Digital Subskribier Line), das älteste aber immer noch aktuelle Medium. Zwei grundsätzliche Varianten werden angeboten:
- SDSL – das synchrone DSL, bei dem die Sende und Empfangsgeschwindigkeit genauso groß ist. Spielt eher im Business-Umfeld eine Rolle.
- ADSL – das asynchrone DSL, wie wir es kennen. Um die Bandbreite besser auszunutzen, begrenzt man die Geschwindigkeit beim Sender der Daten (Upload) und macht den Download (also das Empfangen der Daten) schneller, da ein normaler User deutlich mehr Daten konsumiert als er versendet.
- ADSL wird bis zu 24 MBit/s angeboten. Der Nachfolger, VDSL wird derzeit mit bis zu 100 MBit/s offeriert.
- Kabel: Das analoge Kabel wurde in Deutschland Anfang der 80er Jahre eingeführt. Es war damals ein Medium, das nur in eine Richtung Signale versenden konnte. Anfang des letzten Jahrzehnts wurde das Kabel nach und nach digitalisiert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Rückkanal (also vom Kunden zum Provider) eingeführt. Kabelrouter erreichen Geschwindigkeiten bis 200 MBit/s.
- Glaskabel: In einigen Gebieten ist bereits heute die Glasfaser-Leitung bis in die Wohnung hineingeführt worden. Das ist derzeit die modernste Technik und sie verspricht Geschwindigkeiten bis zu 1000 MBit/s.
- LTE: Ist keine Leitung bis nach Hause vorhanden oder ist diese nur sehr langsam (mancherorts gibt es immer noch nur maximal 0,4 MBit/s) kann man auch über das Mobilfunknetz mit dem Internet verbunden werden. Auch wenn LTE normalerweise für Smartphones und Tablets gedacht ist, gibt es auch vollwertige Router, die von allen drei Mobilfunkanbietern dazu genutzt werden, Verträge für die stationäre Nutzung anbieten.
Was ist ein Shared Medium’?
Das Internet ist allgemein ein Shared Medium. Das heißt, dass auf dem gleichen Kabel Daten von vielen Benutzern unterwegs sind. Dies bedeutet wiederum, all diese Benutzer müssen sich die Bandbreite also die Maximalgeschwindigkeit teilen. Hier unterscheiden sich allerdings (V)DSL und Glasfaser vom Kabel und LTE.
Beim Kabel und LTE ist das Internet gleich hinter dem Router ein Shared Medium, d.h. beim Kabel teilt man sich die Geschwindigkeit sofort hinter dem Kabel mit den Nachbarn und beim LTE mit allen Mitbenutzern, die an den gleichen Mast gebunden sind.
Beim DSL und Glaskabel hingegen ist man auf dem ersten Abschnitt allein auf seiner Leitung. Erst hinter des s.g. DSLAM, also dem Gegenpart zum Router ist das Internet ein Shared Medium. Allerdings herrschen dort dann hundertfach bis tausendfach höhere Geschwindigkeiten / Bandbreiten als beim Kabel / LTE im ersten Abschnitt. Somit behält ein 50 MBIt/s-Anschluß weitestgehend seine Geschwindigkeit den kompletten Tag über.
Im Gegensatz kann ein 200 Mbit/s-Kabelanschluß womöglich mitten in der Nacht wahnsinnige Geschwindigkeiten bieten, am Abend, wenn man die Leitung mit einigen Power-Saugern teilen muss schon mal auf nur noch 1% der Ursprungsgeschwindigkeit sinken.
Wozu braucht man eine feste IP?
Jedes Mal wenn man sich mit dem Router ins Internet einwählt erhält der Router eine andere Adresse. Normalerweise ist es seitens der Providers nicht zulässig länger als 24 Stunden die gleiche äußere IP zu behalten. Daher wird nach 24h der Router für wenige Sekunden vom Netz getrennt, sodass er sich neu verbinden muss und eine andere IP erhält. Dem kommt der Router normalerweise zuvor und trennt regelmäßig um die gleiche Urzeit (sinnvollerweise in der Nacht) die Verbindung mit dem Internet.
Eine fest äußere IP ist vonnöten wenn man aus dem Internet auf ein Gerät, dass sich hinter dem Router befindet, zugreifen will. In solchen Fällen kann man auch der Adresse / der IP einen Domänen-Namen zuordnen lassen. Eine feste IP kann bei den meisten Providern geordert werden, ist aber kostenpflichtig. Hat man bereits eine eigene Domäne kann man diese Umleitung ohne weiteres vornehmen.
Welche Alternativen gibt es zur festen IP?
Will man von außen auf seine Dateien im Haus-Netzwerk, also hinter dem Router zugreifen, benötigt man auf Grund der täglich wechselnden IP eine Möglichkeit über eine feste Adresse darauf zuzugreifen.
Zu diesem Zweck kann man sich einen DNS-Namen (eine Adresse) für sein Netzwerk bei einem Dynamic-DNS-Anbieter holen. Diese muss man beim Anbieter registrieren und entsprechend im Router konfigurieren.
Was sind Ping-Zeiten?
Unter Ping-Zeit versteht man die Zeit, die auf dem Weg hin und zurück über das Internet zu einem bestimmten Ziel vergeht. Diese können je nach Ziel, bei unterschiedlichen Providern, sehr unterschiedlich ausfallen. Auch variieren sie je nach Tageszeit (und speziell im Kabel, je nach Anzahl der gleichzeitig am Strang nutzenden Personen).
Um die Ping-Zeit zu erfahren muss man die Kommando-Zeile (CMD unter Windows, Terminal unter Linux / MacOS) aufrufen und dort ping also z.B. ping google.com eingeben. Normal sind Pingzeiten um 50 Millisekunden.
Schnelle Pingzeiten haben Vorteile bei Online-Spielen, verbessern die Qualität und Flüssigkeit von Online-Telefonen und Videochats.
Welche Hersteller gibt es?
Auch wenn die meisten User einen Speedport oder AVM Router daheim stehen haben, hat der Markt doch deutlich mehr zu bieten.
Zu den bekanntesten zählen dabei folgende Modelle:
Wie unterscheiden sich die Hersteller?
Auch wenn sich die Router der einzelnen Hersteller in ihrer Hauptfunktion kaum unterscheiden, gib es dennoch Merkmale wie beispielsweise zusätzliche Anschlüsse, die als Kaufargument geltend gemacht werden können.
Wird der Router an einem gut sichtbaren Ort daheim aufgestellt, könnte auch das Design keine unwichtige Rolle spielen.
Welche Funktionen sind wichtig?
Die Hersteller haben mittlerweile eine Unmenge an Zusatzfunktionen in die Router eingebaut, die über die reine Routerfunktionalität hinausgehen. Hier ein paar wichtige:
- Telefoniefunktionalität: Die meisten Router verfügen heutzutage über die Möglichkeiten ein oder mehrere Telefone anzuschließen. Da die Funktion recht umfangreich ist, hier ein paar Unterpunkte
- PSTN-Unterstützung: Unter PSTN versteht man das „alte“ analoge oder ISDN-Telefonnetz. Alle Router, die eine Telefonie-Funktion besitzen bieten VOIP (Voice over IP, das Telefonieren über das Internet) an. Einige, bei neuen Modellen immer weniger, bieten zusätzlich zum (V)DSL-Anschluß auch einen Eingang für das herkömmliche Telefonnetz. Sollten Sie noch einen solchen besitzen, benötigen Sie unbedingt einen Router, der diese Funktionalität unterstützt.
- Fax-Unterstützung: möchte man an den Router ein herkömmliches Fax anschließen, aber man hat nur noch Voice-Over-IP-Telefonie gibt es Probleme, wenn man das Fax mit einen herkömmlichen Anschluss verbindet. Bessere Router haben dafür spezielle Einstellungen, mit denen man bestimmte Geräte als Fax kennzeichnen kann. Dann wird zur Übermittlung ein anderes Protokoll gewählt, dass die Qualität der Fax-Verbindungen deutlich verbessert.
- Integrierte Fax-Funktionalität: einige Router bieten auch eine interne Fax-Funktionalität an. Dabei werden Faxe empfangen und diese auf einem angeschlossenen externen Speicher abgespeichert. Ggf. wird auch eine Mail mit dem Fax an eine vorgegebene Adresse versandt.
- Unterstützung von externem Speicher – Über den USB-Anschluss kann ein Stick oder eine externe Festplatte angeschlossen werden. Der Speicher kann auf vielerlei Art genutzt werden – für den Anrufbeantworter, für die integrierte Fax-Funktion, als ein kleines NAS, als eine Serverersatz, speziell im Multimediabereich.
- WLAN – Access-Point-Funktion: diese besitzen die meisten Router. Allerdings gibt es hier gewaltige Unterschiede, die einerseits die unterstützte Protokolle und somit die Maximal-Geschwindigkeiten betreffen und anderseits auch die Qualität der Antennen und somit auch die Reichweite.
- Firewall-Funktionalität mit der Möglichkeit interne Geräte als s.g. Exposed Hosts, also nach außen freigegebene Geräte zu betreiben. Wichtig, wenn man z.B. auf ein NAS bzw. Medienserver auch von außen zugreifen möchte oder auch eine Konsole oder einen PC für schnelle Online-Spiele freigeben möchte.
- Die Telefonie-Funktionalität funktioniert bei einigen Routern mit einer eingebauten DECT-Station für schnurlose Telefone. Man benötigt dann keine Basisstation, lediglich eine Ladestation. Die Funktionalität hingegen übertrifft die eines normalen Schnurlos-Telefon-Anschlusses bei weitem, z.B. durch ein zentrales Telefonbuch, Anrufbeantworter, vielfache Steuermöglichkeiten etc.
- Telefonie-Router: Speziell AVM-Router besitzen eine Tabelle, die je nach Vorwahl entscheidet, welcher Telefonprovider je nach Ziel gewählt wird (um die Kosten zu minimieren). Dieses beinhaltet auch wenn gewünscht (und möglich) die Wahl eines Call-By-Call Providers.
- Freie Wahl des VOIP-Providers: Manche Provider liefern Router, die keine freie Konfiguration der VOIP-Provider unterstützen. Dadurch ist man auch bei Auslandsverbindungen und Verbindungen zum Mobilfunknetz auf die teuren Tarife des Providers angewiesen. Spezialisiert VOIP-Provider bieten Spezialtarife an, bei denen sie die Preise der Provider teils um mehr als das 10-fache unterbieten. Ein weiterer Vorteil kann sein, dass man über bestimmte Provider einen direkten Telefonanschluss mit Nummer im Ausland bekommen kann (z.B. USA, England, Polen). Dieses Feature kann sowohl für Firmen wie auch für Personen mit Verwandtschaft im Ausland interessant sein.
Wie verlängere ich den Wirkradius meines Routers?
Die Reichweite des WLAN ist einerseits durch das verwendete Protokoll wie auch durch das verwendete Frequenzband eingeschränkt. Aber anderseits wird auch so gut wie nie die angegebene Reichweite erreicht, da diese unter idealen Bedingungen ermittelt wird. Jegliche Wand, jegliche Decke schränkt die Reichweite massiv ein. Erst recht, wenn sie in eine Stahlbeton-Bauweise angefertigt worden ist. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Erst einmal kann man die Reichweite durch WLAN-Repeater erweitern. Diese verlängern die Reichweite indem sie sich einerseits mit dem Router und anderseits mit dem Gerät verbinden. Es gibt extra dafür bestimmte Repeater, aber auch die meisten Router oder Accesspoints können dafür herhalten
- Verlängerung über Ethernet-Kabel: Wer das Glück hat, z.B. bereits während des Hausbaus entsprechendes Kabel gelegt zu haben, der kann das Kabel einerseits an den Router und von der anderen Seite direkt an einen PC oder an einen Accesspoint verbinden. Ein Accesspoint ist ein reiner Sender/Empfänger für WLAN verbunden mit einer/mehreren Ethernet-Anschlüssen.
- Anschluss/Verlängerung über Powerline: hat man kein Ethernet-Kabel verlegt, kommt dennoch eine kabelgebundene Verbindung in Frage. Man kann dazu das Stromnetz verwenden. Dazu benötigt man sogenannte Powerline-Adapter, die in einem Stecker die notwendige Elektronik beherbergen und von der anderen Seite einen Ethernet-Anschluss aufweisen. Man benötigt je einen Powerline-Adapter für den Router und einen/mehrere für den Anschluß der PCs und/oder Accesspoints an anderen Stellen des Hauses.
Was versteht man unter den Begriffen PSTN und VOIP?
PSTN bezeichnet das alte, geschaltete Telefonnetzwerk. Dazu gehört der analoge Anschluss wie auch ISDN. Mittlerweile wollen alle Provider innerhalb der nächsten Jahre die alte Technik komplett abschalten.
VOIP (Voice over IP) bezeichnet die Technik, die man dazu benutzen kann, Telefongespräche direkt über das Internet abzuwickeln. Bei den meisten Routern lassen sich mehrere VOIP-Provider konfigurieren und entsprechend der gewählten Nummer oder auch über ein Präfix umschalten, sodass man Gespräche zu niedrigsten Kosten oder auch mit bestimmten Rufnummer durchführen kann.
Welcher Anschlüsse sind wichtig?
Außer dem benötigten Anschluss für das Internet (also DSL oder Kabel zuzüglich eventuell vorhanden Anschlusses für ISDN oder Analog-Telefoneingang) verfügen Router über mehr oder weniger Anschlüsse für verschiedene Einsatzzwecke. Hier eine kurze Erläuterung zu den wichtigsten davon:
Außer dem benötigten Anschluss für das Internet (also DSL oder Kabel zuzüglich eventuell vorhanden Anschlusses für ISDN oder analog-Telefoneingang) verfügen Router über mehr oder weniger Anschlüsse für verschiedene Zwecke. Hier eine kurze Erläuterung zu den wichtigsten davon:
USB: hier kann eine externe Speichereinheit wie ein USB-Stick oder eine Festplatte angeschlossen werden. Darüber hinaus aber auch ein Drucker oder bei einigen Routern sogar beliebige USB-Geräte, bei denen dann simuliert wird, als ob sie direkt am Netzwerk-PC angeschlossen wären.
Telefonschluss: will man ein herkömmliches Telefon an den Router anschließen, brauch man einen oder mehrere Telefonanschlussbuchsen. Diese gibt es einerseits als TAE-Ausführung (also welche, in die direkt ein Telefonstecker hineinpasst) oder als Western-Buchse. Für diese gibt es dann im Lieferumfang meist einen Adapter.
Ethernet-Anschluss ist wichtig, will man direkt einen/mehrere Rechner per Kabel anschließen kann. Dies ist wesentlich störungsunempfindlicher und wenn mehrere Rechner oder auch ein NAS im Hausnetzwerk angeschlossen sind, dann fließen die Daten zwischen den Rechnern erheblich zügiger, als über WLAN.
Welche Frequenzbänder gibt es für WLAN und welche sollte man wählen?
In Deutschland sind derzeit zwei WLAN-Bänder in Benutzung: 2,4 GHz sowie 5 GHz. Das erste davon ist das fast seit dem Anfang verwendete Frequenzband. Alle Router und Geräte kennen dieses Netz. Leider ist die Anzahl der zu benutzenden Kanäle eingeschränkt (in Deutschland 13) und die Kanäle sind nicht voneinander getrennt, sondern überlappen einander, sodass Störungen vor allem in Wohngebieten mit vielen Einwohnern vorprogrammiert sind.
Das 5 GHz-Band hat zwar eine kleinere Reichweite, jedoch durch kleinere Verbreiterung, die deutlich höhere Anzahl der Kanäle und wiederum durch die kleinere Reichweite sind die Störungen durch Nachbarn so gut wie ausgeschlossen.